Macht weniger Besitz wirklich glücklicher? – Warum weniger mehr ist.

Dieser Satz mag im ersten Moment paradox klingen, wenn man sich jedoch näher damit beschäftigt, versteht man ihn.

Wir leben in einer Welt, in der wir einer täglichen Reizüberflutung ausgesetzt sind. In einer Gesellschaft, die aus Stress, Konsum und des Wegwerfens besteht. In einer Schnelllebigkeit, die überfordert.

Medien, Zeitschriften, soziale Netzwerke – immerzu werden wir mit neuen Produkten konfrontiert, die wir vermeintlich brauchen und unser Leben vereinfachen sollen.

Konsum gibt uns jedoch oft nur noch einen kurzen Moment des Glücksgefühls, das nach kurzer Zeit wieder verschwindet. Und umso mehr man kauft, desto weniger empfindet man noch dieses Gefühl des langanhaltenden Glücks.

Derweilen sollten wir nicht immer nach neuen Dingen suchen, sondern uns mit dem zufrieden geben, was wir haben. Denn das ist eine ganze Menge.

Das Thema Minimalismus wird oft falsch verstanden. Viele Menschen denken, es geht darum, so wenig Dinge wie möglich zu besitzen. Minimalismus jedoch besteht darin, sich von allen Dingen zu befreien, die man nicht braucht, einem keine Freude bereiten, stressen und überfordern. Sich von Dingen zu lösen, die einem keinen Mehrwert geben. Um sich dann auf das Wesentliche und Wichtige im Leben konzentrieren zu können und das wertzuschätzen, was man hat.

Man muss die belastenden Faktoren im Alltag reflektieren und erkennen, um sich dann davon zu befreien und loszulassen zu können. Ausmisten und den neuen „Raum“ für Dinge nutzen, die einen erfreuen.

Es ist dasselbe Prinzip wie beim Arbeitsplatz – umso geordneter dieser ist, umso geordneter sind unsere Gedanken. Dasselbe gilt für viele andere Dinge im Leben.

Dieser Ansatz bezieht sich jedoch nicht nur auf materielle Sachen, er beginnt schon in unserem sozialen Umfeld. Wer sind meine richtigen Freunde? Welche Personen interessieren sich nur oberflächlich für mich? Wer raubt mir meine Nerven und Energie? Es mag zwar hart klingen, aber man sollte sich auch von solchen Menschen entfernen, die einem nicht guttun.

Immer mehr Menschen interessiert diese neue Lebensform und viele erkennen auch eine neue Leichtigkeit in ihr. Sei es der größere Freiraum, die Geld- und Zeitersparnis oder die geringere Angst, etwas zu verlieren. Du bekommst mehr Klarheit und Kontrolle über dich und deinen Besitz. Deine innere Zufriedenheit wird zurückkommen und du wirst dich auch mehr an den kleinen Dingen im Leben erfreuen. Du tust außerdem nicht nur etwas Gutes für deine Psyche, sondern auch für die Umwelt.

Solch eine Umstellung kann man nicht von heute auf morgen erwarten. Es ist ein Prozess, der langsam im Kopf beginnt und in dem der Weg das Ziel ist. Selbst, wenn man zu einem Zeitpunkt das Gefühl hat, alles aussortiert zu haben und „fertig“ zu sein, wird man immer weiter an sich arbeiten und sich von Dingen in verschiedensten Bereichen lösen.

Da beim Minimalismus keine Grenzen gesetzt sind und er total subjektiv betrachtet werden muss, sollte man niemanden verurteilen und sich mit niemandem vergleichen. Jeder hat andere Vorstellungen von einem minimalistischen Leben und definiert seine Grenzen anders. Was für den einen unnötig erscheint, kann für den anderen sehr notwendig sein. Jeder sollte die Thematik soweit umsetzten, dass er sich wohlfühlt.

Ich kann aus eigener Erfahrung sagen, dass ich nicht gleich automatisch glücklicher geworden bin, nur weil ich weniger hatte. Wenn man sich durch den vielen Konsum quasi die ganze Zeit von sich selbst abgelenkt hat und den Fokus dann plötzlich wieder auf sich selbst legen muss, kann es schon teilweise hart sein. Man überdenkt und reflektiert Vieles nochmal und lernt erstmals, richtig in sich hineinzuhören und zu überlegen, was man sich von seinem Leben erhofft. Denn manchmal sind das Dinge, an denen man noch eine Menge arbeiten muss. Aber wenn man diese Momente und Zeit der Selbstfindung investiert hat, kann ich definitiv sagen, dass mich dieser Lebensstil in vielen Bereichen glücklicher und dankbarer gemacht hat.

Wenn euch das Thema auch interessiert, rate ich euch einfach damit anzufangen und in euch hineinzuhören. Denn nur ihr selbst wisst am besten, was euch gut tut und was nicht.

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